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Humanistisches Forum Köln – Vortrag: Der Hausherr gibt es, der Hausherr nimmt es – Profitgier und Verdrängung im christlichen Immobiliengeschäft

2. April von 19:0021:00

Christliches Immobiliengeschäft: Profitgier und Verdrängung. Wie die westdeutschen Bistümer Sozialsiedlungen ausbeuten.
Dass die beiden großen Kirchen zu den größten privaten Grundeigentümerinnen in Deutschland zählen – vielleicht sind sie sogar die größten –, ist relativ bekannt. Das verweist auf die feudale Vergangenheit und bezieht sich vor allem auf Ländereien, also einschließlich Äckern und Wäldern. Es gibt aber einen kirchlichen Immobilienbereich, zu dem kaum etwas bekannt ist: die Wohnungsvermietung. Das liegt wohl vor allem an einem Mangel an journalistischer Recherche. Zur Vermietungspraxis kirchlicher und kirchennaher Institutionen gibt es offenbar auf überregionaler Ebene keine Veröffentlichungen, zumindest nicht aus der jüngeren Vergangenheit. In Büchern zu Kirchenfinanzen finden sich zwar Ausführungen zum einen oder anderen kirchlichen Wohnungsunternehmen, aber keine konkreten Konflikte mit der Mieterschaft.
Der Journalist Ralf Hutter hat die erste größere und überregionale Recherche zu unsozialem Verhalten diverser kirchlicher und quasi-kirchlicher Immobilienakteure gegenüber der Mieterschaft vorgelegt. Am meisten hat er sich mit der Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft beschäftigt, dem in Köln ansässigen größten Wohnungsunternehmen der katholischen Kirche. Dieses Unternehmen hat seinen sechs westdeutschen Bistümern – darunter zwei der reichsten der Welt – parallel zum Anwachsen der deutschen Wohnungsmisere in den letzten 15 Jahren immer mehr Geld ausgeschüttet. Erwirtschaftet werden die Gewinne unter anderem mit ehemaligen Sozialsiedlungen in Köln und Düsseldorf, wo die Aachener oft die Instandhaltung vernachlässigt und dadurch bisweilen Menschen in existenzielle Nöte bringt. Hier zeigt sich auch ein erklärtermaßen zukünftiger Schwerpunkt der Firmentätigkeit, der die Lage weiter verschärft: die energetische Modernisierung der alten Häuser, die die Haushalte bezahlen müssen, auch wenn die dadurch erreichten Einsparungen die Kosten bei weitem nicht aufwiegen. In Düsseldorf sorgte das 2021 für Proteste in der Siedlung Kissinger Straße im Stadtteil Eller. Die Baumaßnahmen gingen dort aber noch bis zuletzt weiter und beeinträchtigten viele Menschen. Auch über solche aktuellen Konflikte soll in diesem Humanistischen Salon gesprochen werden.

Ralf Hutter ist studierter Soziologe. Er arbeitet in Berlin als Freier Journalist fürs Öffentlich-Rechtliche Radio sowie für diverse Zeitschriften, Zeitungen und Online-Medien. Das Buch zum Vortrag ist 2023 im Alibri Verlag erschienen und kann hier bestellt werden.

Veranstaltungsort: Alte Feuerwache, Melchiorstr. 3 – Großes Forum

Der Eintritt ist kostenfrei.

Erreichbarkeit:

Vom Eingang Melchiorstraße kommend durch den Innenhof auf der rechten Seite liegt die ehemalige „Branddirektion“, darin befindet sich der Clubraum auf der Hochparterre.

Anfahrt mit dem Auto:
Leider sind in unmittelbaren Nachbarschaft der Alten Feuerwache Parkplätze sehr rar und Parkscheingebühren recht hoch. Die größte Chance, einen Parkplatz sogar kostenlos zu finden, ist am Theodor-Heuss-Ring vom Rhein (Bastei) kommend in Richtung Ebertplatz (+ Google Karte). Die entgegengesetzte Fahrtrichtung ist für Anwohner mit Parkausweis reserviert. Der Fußweg zur Alten Feuerwache beträgt je nach Parkplatzlage 5 bis 10 Minuten.

Anfahrt mit ÖPNV:
Haltestelle Ebertplatz – U-Bahn und Bus: Linien 12, 15, 16, 18, 127, 140
Haltestelle Hansaring – S-Bahn und Regionalbahn: Linien S6, S11, S12, RB25
Der Fußweg zur Alten Feuerwache beträgt 5 Minuten.

Details

Datum:
2. April
Zeit:
19:00 – 21:00

Veranstaltungsort

Alte Feuerwache – Großes Forum
Melchiorstraße 3
Köln, 50670
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Veranstalter

gbs Köln e.V.
E-Mail
info@gbskoeln.de
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